Kon-Tiki kaufen
Nach langjähriger Beratung bei der Entwicklung industrieller Pyrolyseanlagen zur Herstellung von Pflanzenkohle entwickelte das Ithaka Institut im Jahr 2014 die Kon-Tiki Technik zur kostengünstigen Herstellung von Pflanzenkohle. Die Investitionskosten zur Herstellung von 1 t Pflanzenkohle pro Tag konnten mit dieser so einfachen wie eleganten Technik um das über 100fache gesenkt werden, womit der Schritt zur Demokratisierung der Pflanzenkohle möglich gemacht wurde.
In weitreichenden Tests wurde die möglichst optimale Geometrie und Funktionalität für geringe Emissionen, hohe Sicherheit und vorzügliche Qualität der produzierten Pflanzenkohle ermittelt. Labortests der Pflanzenkohle haben ergeben, dass Pflanzenkohle, die mit der Kon-Tiki Technik hergestellt wird, das European Biochar Certificate in Premium Qualität erreicht. Kürzlich durchgeführte Emissionstests haben ergeben, dass bei sorgfältigem Betrieb sowohl Feinstaub, NOX, CO und TOC Emissionen sehr niedrig und deutlich geringer als bei allen anderen Low-Tech Lösungen sind. Ein Hauptziel der Entwicklung bestand darin, eine so kostengünstige Technik anzubieten, dass fast jeder, der selbst Pflanzenkohle herstellen will, sich die Technik auch leisten kann. Zudem sollten die Kon-Tikis so elegant und leicht werden, dass man sie gern auf seinem Land oder im Garten sichtbar aufstellt.
Der Garten Kon-Tiki hat ein Volumen von 270 Litern, einen Durchmesser von 1m20; der Kon-Tiki S hat 135 l und Durchmesser von 80 cm und die XS-Version ein Volumen von 35l bei einem Durchmesser von 35 cm. Alle Gartenversionen sind mit einem Grill ausgestattet und können als Grill- oder Kochstelle eingesetzt werden, so dass keine gesonderte Feuerabnahme oder Emissionstest nötig sind. Wie alle Kon-Tiki besitzten sie ein Quenchzufluss, welches das Löschen vom Boden des Kon-Tiki erlaubt. Die Doppelwand ist abnehmbar, so dass er leicht transportiert werden kann.
In den letzten Jahren wurden die Kon-Tikis in zahlreichen Ländern nachgebaut (Australien, England, Deutschland, Irland, Schweden, USA, Kanada, Nepal, Indien, Malawi, Südafrika ...) und es konnten viele ergänzende Erfahrungen mit der Feuerungstechnik, Qualitätssicherung sowie günstige Zusammensetzungen von Biomassen zur Pflanzenkohleherstellung gewonnen werden. Das Kon-Tiki Prinzip hat sich dabei überall auf der Welt bestätigt, sei es bei wohlhabenden Kompostunternehmen in der Schweiz oder armen Bergbauern im Himalaya. Im richtigen Energieverhältnis lassen sich selbst so schwierige Biomassen wie Getreidespelzen, Maiskolben, Strauchschnitt, Mist und sogar Kaffeepulpen zu Pflanzenkohle damit pyrolysieren.
Es hat sich allerdings auch gezeigt, dass die Qualität der Pflanzenkohle und die beeindruckend niedrigen Emissionswerte vor allem von der Sorgfalt und Erfahrung der Feuerungstechnik abhängen. Man braucht „ein Händchen“ dafür und muss während der gesamten Feuerung auf die richtige Mischung der Biomassen und Energieverteilung achten. Schlecht verteiltes Aufschichten von Biomasse für zu Rauch und zu nachlässig aufgeschichtete Biomassen zu zu viel Asche. Mit Geschick und Sorgfalt lernt man dies allerdings rasch.
Wir haben, insbesondere im Rahmen eines Entwicklungshilfeprojektes in Nepal, wo selbst der Erwerb eines Kon-Tikis für die Bauern noch zu teuer ist, mit noch einfacheren Techniken der Pflanzenkohleherstellung am offenen Feuer experimentiert. Wie in unserem Artikel im Ithaka-Journal dargelegt, lässt sich Pflanzenkohle auch in einem Erdkegel oder in einem kombinierten Metall-Erd-Meiler herstellen. Auf diese Weise kann jeder nach den Möglichkeiten des eigenen Budgets Pflanzenkohle herstellen. Unsere Tests haben gezeigt, dass sich auch in Metall-Erd-Meilern und sogar in ganz simplen Erdkegelmeilern recht gute Pflanzenkohle für den Kompost oder die Stalleinstreu herstellen lassen. Allerdings haben unsere Emissionstest auch ergeben, dass die Kohlenmonoxid, TOC und Feinstaubemissionen häufig höher sind als mit einem komplett ausgestatteten Kon-Tiki. Zwar ist das dann immer noch besser, als die qualmenden, traditionellen Waldmeiler, aber mit optimalem Design doppelwandiger Kon-Tiki aus Metall ist die Herstellung und Qualität nachhaltiger.
Im pro Kon-Tiki mit Kippmechanismus können 500 kg Pflanzenkohle in ca. 3 Stunden hergestellt werden.
Die Kon-Tiki Systeme haben neben den niedrigeren Abgaswerten und der homogeneren Pflanzenkohlequalität noch weitere Vorteile. Dies betrifft insbesondere die Möglichkeit, die Pflanzenkohle vom Boden des Meilers her mit Wasserdampf oder auch mit (organischen) Nährstofflösungen abzulöschen. Bei der Verwendung von Wasserdampf wird die Pflanzenkohle aktiviert, was deutlich höhere Oberflächen der Kohle ergibt, besser Nährstoffbeladung erlaubt und insbesondere für den Einsatz in der Tierfütterung und der Kompostierung vorteilhaft ist. Zudem kann im Kon-Tiki das Quenchwasser zurückgewonnen werden, was ein wertvoller organischer Blattdünger und Pflanzenschutzmittel ist.
Wir wollen Ihnen also nicht verschweigen, dass Sie auch viel billiger und lediglich mit einer Schaufel als Werkzeug Pflanzenkohle (siehe hier) herstellen können. Aber vom Gesichtspunkt des Umweltschutzes, der Möglichkeit zur Herstellung teilaktivierter und nährstoffbeladender Pflanzenkohle für die Tierfütterung, der Rückgewinnung der Löschflüssigkeit und der möglichen EBC-Zertifizierung (notwendig für die Zulassung in der Schweiz) empfehlen wir die Verwendung des kompletten Kon-Tiki-Systems.
Es gibt eine Reihe von Firmen, die professionelle Kon-Tiki Systeme von der kleinen Garten Version und Standard Farm Version (1 m3) bis hin zu teilautomatisierten 2.5 m3 großen Kon-Tiki mit Wärmegewinnung anbieten. Allerdings sind wir hier oft nicht mehr auf dem aktuellen Stand, da uns die verschiedenen Hersteller häufig nicht über Ihre Neuigkeiten informieren. Der Hersteller des allerersten Kon-Tiki war Markus Koller in der Schweiz. Markus (Koller Mechanik) hat viele weitere Entwicklungen veranlasst und ist immer noch in der Produktion aktiv. Gern empfehlen wir seine Kon-Tiki. In Deutschland empfehlen wir immer wieder die Kon-Tiki von Hans Söhl ( Soehl Webseite), der auch zahlreiche andere innovative Geräte für die nachhaltige Landwirtschaft entwickelt hat.
Andere Hersteller können sich gern beim Ithaka Institut melden, so dass wir Ihre Anlagen mit auf die aktualisierte Herstellerliste setzen.