Tierhaltung
Pflanzenkohle wird seit vielen Jahrhunderten in der akuten Behandlung von Tieren eingesetzt. In den letzten Jahren wird Pflanzenkohle nun vermehrt auch als regelmäßiger Futterzusatz verabreicht. Die Tierhalter versprechen sich einerseits die Verbesserung der Tiergesundheit und der Produktivität und andererseits die Schließung der Nährstoffkreisläufe, da die Pflanzenkohle während der Verdauung mit organischen Nährstoffen aufgeladen und so offenbar zu einem wertvollen Düngemittel wird. Seit einem knappen Jahrzehnt untersucht auch die Wissenschaft vermehrt die Auswirkungen und Funktionsweisen von Pflanzenkohle in der Fütterung. Das hier vorliegende Whitepaper gibt eine Zusammenfassung des Wissensstandes bis 2016 und wertet rund 200 einschlägige wissenschaftliche Veröffentlichungen zum Thema aus.
Pflanzenkohle bindet durch ihre hohe spezifische Oberfläche sehr effizient Ammonium und Ammoniak sowie andere geruchsintensive, oft toxische Stoffe. Während in unbehandelter Gülle mehr als 30% des Stickstoffs bei der Lagerung verloren geht, kann durch die Behandlung mit Pflanzenkohle und Milchsäurebakterien fast aller Stickstoff pflanzenverfügbar gespeichert werden. Da...